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Hier können Sie die Berichte zu den Tagungen des BLP aus den Jahren 2016 bis 2020 einsehen.

Hier zu den Jahren:
> Veranstaltungen im Jahr 2016
> Veranstaltungen im Jahr 2017
> Veranstaltungen im Jahr 2018
> Veranstaltungen im Jahr 2019
> Veranstaltungen im Jahr 2020

Habichts-Stacheling (Sarcodon imbricatus)

Veranstaltungen im Jahr 2016

Frühjahrsexkursionstagung 2016 in Rehfelde

Die Frühjahrsexkursionstagung 2016 des BLP e. V. fand am 07. Mai in Rehfelde bei Strausberg statt. Bei sehr schönem Wetter versammelten sich 51 Teilnehmer (darunter 31 BLP-Mitglieder) am Treffpunkt nahe dem Herrensee bei Strausberg, um sich um den See herum auf Pilzsuche zu begeben.

fotocollage: dr. rüdiger croux

Nach einer sehr guten Morchelsaison waren die Erwartungen nach inzwischen sehr trockener Witterung sehr gedämpft. So wurden auch nur sehr wenige Frischpilze gefunden. Schließlich fanden aber mehr als 100 Arten den Weg in die Kartierung, wobei hier vor allem überdauernde Holzbewohner, wie Porlingsartige, Rindenpilze und andere Kleinarten sowie auch Phytoparasiten bestimmt wurden. Für die Artbestimmung der bei Pilzberatern meist ungeliebten Gattungen machten sich vor allem Dr. Schmidt, Werner Diekow, Reinhard Symandera und René Jarling verdient. Letzterem gebührt auch besonderer Dank für die Erstellung der Fundlisten.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte „Zur Alten Linde“ in Rehfelde referierte Dr. Sylvia Hutter über Speisepilzanbau und gab einen Überblick über Pilzarten, die vor allem in der ostasiatischen schon seit Jahrhunderten als Heilmittel genutzt werden und sich inzwischen auch bei uns einer gewissen Beliebtheit erfreuen, wobei die Erforschung der Inhaltsstoffe und Wirkmechanismen noch ein weites Betätigungsfeld bietet.

Den Betreibern der Gaststätte sei gedankt für die günstigen Bedingungen incl. der zügigen Bedienung.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

Herbstweiterbildung 2016 in Krausnick

Die Herbstweiterbildungstagung 2016 des BLP e. V. fand vom 23. bis 25. September im Landhotel Krausnick im Landkreis Dahme-Spreewald statt. Insgesamt war die Tagung mit 33 Vereinsmitgliedern und 20 Gästen sehr gut besucht.

Neben dem traditionellen Überblick über Witterung und Pilzwachstum seit der Herbsttagung 2015 durch Wolfgang Bivour wurden von einigen Teilnehmern Frischpilze aus ihren Revieren vorgestellt. Aufgrund der sehr starken Trockenheit hielten sich die mitgebrachten Exemplare in engen Grenzen.
Anschließend schloss sich, sozusagen als Heimspiel, ein Vortrag von Dr. Volker Kummer (Uni Potsdam) über bemerkenswerte Pilzfunde in der Unterspreewaldregion an. Mit der Vorstellung der Exkursionsgebiete fand der erste Tagungstag sein Ende.

Am Sonnabendmorgen starteten die Exkursionen zum NSG Buchenhain, zum NSG Heideseen bei Köthen und in das von Kiefern dominierte Gebiet nördlich des Tagungsortes.
Trotz der außergewöhnlichen Trockenheit und allgemeinen Pilzarmut fanden insgesamt mehr als 100 Pilzarten den Weg in die Kartierungslisten. Das Artenspektrum und die Individuenzahl der gefundenen Arten waren sehr gering. Ein großer Teil der Arten wurde während der Fund-besprechung näher beleuchtet.

Ein Novum: Vor dem Abendessen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die sehenswerte Krausnicker Fachwerk-Kreuzkirche zu besichtigen, wobei Dörte Wernick interessante Einblicke in Geschichte und Ausstattung der Kirche geben konnte.

fotocollage: dr. rüdiger croux, Fotos: dr. rüdiger croux, wolfgang bivour

Am Abend fand ein Baumquiz (Blätter und Baumrinde, Autor: W. Bivour) großen Anklang.

Am Sonntag referierte Dr. Axel Hahn, Senior Fellow im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und Gastwissenschaftler an der Charité Berlin/Universität Leipzig über „Pilzvergiftungen beim Menschen – neuere Erkenntnisse, Risikobewertung und statistische Zahlen“. Es folgte ein Vortrag von Dr. Rüdiger Croux zum Thema „Herkunft und Bedeutung ausgewählter deutscher und volkstümlicher Pilznamen Teil II“.

fotocollage: dr. rüdiger croux, Fotos: dr. rüdiger croux, wolfgang bivour

Im Landhotel Krausnick fanden wir nicht nur freundliches Personal, sondern auch für unsere Zwecke hervorragende Bedingungen vor.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

Spätherbstexkursionstagung 2016 in Potsdam

Die Spätherbstexkursionstagung 2016 des BLP e. V. fand am 05. November in der Potsdamer Pirschheide statt. 47 Vereinsmitglieder und Gäste hatten sich am Morgen am Campingplatz Sanssouci zur Exkursion eingefunden. Das Exkursionsgebiet erstreckte sich zwischen Potsdam und Geltow sowie zwischen Wildpark Potsdam und dem Templiner See.

Trotz noch sehr günstiger Witterungsbedingungen machte sich die vorangegangene Herbsttrockenheit hinsichtlich des Artenspektrums deutlich bemerkbar. Milchlinge und Täublinge z. B. blieben – wie schon zuvor – recht rar. Als dominante Bodenbewohner erwiesen sich Kleinarten, insbesondere Helmlinge. Den Hauptanteil bildeten – wie nicht anders zu erwarten – die Holzbewohner. Insgesamt wurden knapp 120 Arten notiert.

fotocollage: dr.rüdiger croux

Nach dem Mittagessen im Restaurant des Campingparkes und der üblichen Fundbesprechung (besonderer Dank an Dr. Martin Schmidt für seine ausführungen) berichteten Till R. Lohmeyer und Dr. Ute Künkele über Eindrücke aus Australien. Neben Landschaften, Tieren und Pflanzen kamen in dem sehr interessanten und kurzweiligen Vortrag auch die Pilze in verschiedenen Habitaten nicht zu kurz.

Im Campingpark fanden wir für unsere Zwecke sehr gute Bedingungen vor.
Herzlichen Dank an das freundliche Personal!

Wolfgang Bivour
(Verfasser)


Veranstaltungen im Jahr 2017

Frühjahrsexkursionstagung 2017 in Borgsdorf

Die Frühjahrsexkursionstagung 2017 des BLP e. V. fand am 06. Mai in Hohen Neuendorf OT Borgsdorf statt. 48 Teilnehmer (darunter 26 BLP-Mitglieder) waren zum Treffpunkt Kolonie Briese gekommen, um im landschaftlich sehr reizvollen Briesetal und angrenzenden Gebieten die Pilzflora zu erkunden.

Bei günstigem Exkursionswetter war die Hoffnung auf zahlreiche Funde aufgrund der vorangegangenen trockenen Witterung – wie schon oft um diese ohnehin noch vergleichsweise pilzarme Zeit – recht gering. So wurden auch nur relativ wenige größere Frischpilzarten aufgespürt. Dank einiger Spezialisten für Rindenpilze, Phytoparasiten und sonstiger Kleinarten fanden trotzdem ca. 110 Arten Eingang in die Fundliste. Für die Erstellung der Fundliste und die Fundbesprechung wiederum herzlichen Dank an Dr. Martin Schmidt!

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in der Gaststätte „Ristorante Salvia“ widmete sich Daniela Demski von der Pilzkundlichen Arbeitsgemeinschaft Berlin-Brandenburg in ihrem Vortrag den Pilzen, die vornehmlich auf Dung wachsen und überwiegend als „Zwerge“ erscheinen. Sie aufzuspüren, ihre Entwicklung zu beobachten und die Art zu bestimmen erfordert oft Geduld und erheblichen Zeitaufwand – ein Vortrag mit aufschlussreichen Informationen über eine meist wenig beachtete, gleichwohl aber faszinierende Pilzgruppe. Den Betreibern der Gaststätte sei gedankt für die zügige Versorgung mit einem breiten und guten Speisenangebot.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

fotocollage: dr. rüdiger croux

Herbstweiterbildung 2017 in Groß Schönebeck

Die Herbstweiterbildungstagung 2017 des BLP e. V. fand vom 22. bis 24. September im Gut Sarnow bei Groß Schönebeck (Schorfheide) statt. Mit insgesamt 62 Teilnehmern (davon einige Tagesgäste) wurde die bisher höchste Teilnehmerzahl erreicht.

Nach der Vorstellung zahlreicher mitgebrachter Frischpilze durch die Teilnehmer gab Wolfgang Bivour den üblichen Überblick über Witterungsverlauf und Pilzwachstum seit der Herbsttagung 2016.
Anschließend referierte Dr. René Jarling über Pilze in nordbranden-burgischen Buchenwäldern. Dabei gab er Einblicke in Geologie und Entstehung der Buchenwälder und ihre verschiedenen Typen. Anhand von Beispielen wurde aufgezeigt, dass Kenntnisse zu Waldtypen und deren Pflanzengesellschaften hilfreich sind, um das wahrscheinliche Vorkommen von Pilzarten abzuschätzen. Zum Ende des Abends gab Wolfgang Bivour eine Einführung in die Exkursionsgebiete.

Am Sonnabendmorgen starteten die Exkursionen „Gut Sarnow-Meelake“ (Eichen-Kiefern-Mischwald, auch Birken, Hainbuchen und Erlen), „Rosenbeck“ (Buchen-Eichen-Mischwald, Kiefern- und Fichtenforst) und „Schluft-Trämmersee“ (Buchen-Kiefern-Mischwald, Buchen-, Kiefern- und Fichten-Areale). Die öffentliche Pilzlehrwanderung führte in das Gebiet „Grahsee“ westlich vom Gut Sarnow.

Die feuchte Witterung in den Sommermonaten sorgte bei der nachmittäglichen Fundbestimmung und Auslage für volle Tische. Für die einzelnen Exkursionsgebiete wurden zwischen rund 140 und 220 Arten notiert (öffentliche Exkursion 60), so dass sich die Gesamtartenzahl dank der Bestimmungsarbeit einiger Spezialisten auf ca. 300 Arten belief. Während der Fundbesprechung am Schluss wurden Bestimmungsmerkmale und Verwechslungsmöglichkeiten verschiedener Vertreter einiger Gattungen erläutert und einige besondere Funde näher kommentiert. Dafür Dank an Daniela Demski, Lutz Helbig, Dr. René Jarling, Dr. Martin Schmidt und Reinhard Symandera.
Am Rande der Fundauswertung wurden zwei Prüfungen zum Pilzsachverständigen des BLP erfolgreich abgenommen.

fotocollage: dr. rüdiger croux

Während der geselligen Runde am Abend mussten die Teilnehmer Pilze anhand kleiner Bildausschnitte identifizieren.
Am Sonntag berichtete Mario Gohmert über Hypogäen in Brandenburg. Diese Pilzgruppe ist wegen ihrer Lebensweise für die Pilzberatung kaum relevant. Umso erstaunlicher sind die zahlreichen Funde, die Mario Gohmert nicht zuletzt dank seiner gut ausgebildeten „Trüffelhunde“ in den letzten Jahren aufspürte. Trüffel stehen in Deutschland unter Schutz. Mario Gohmert ist im Besitz einer Sammelgenehmigung für wissenschaftliche Zwecke. Seine Arbeit dient der pilzfloristischen Erfassung dieser in der mykologischen Datenbank unterrepräsentierten Pilzgruppe. Dr. Axel Hahn, Senior Fellow im Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und Gastwissenschaftler an der Charité Berlin/Universität Leipzig, referierte anschließend in gewohnter kompetenter Weise zum Thema „Symptome, klinischer Verlauf und gesundheitliche Folgen am Beispiel von Pilzvergiftungen beim Menschen“, – wie bereits 2016 ein überaus interessanter und spannender Vortrag.

Fünf Tagungsteilnehmer stellten einen Antrag auf Mitgliedschaft im BLP. Unser Verein zählt nunmehr 60 Mitglieder.

Im Gut Sarnow fanden wir sehr gute Tagungsbedingungen und eine ausgezeichnete gastronomische Betreuung vor. Daneben bot die Lage hervorragende Exkursionsbedingungen.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

Spätherbstexkursionstagung 2017 in Hohen Neuendorf/Borgsdorf

Die Spätherbstexkursionstagung 2017 des BLP e. V. fand am 04. November in Borgsdorf, Ortsteil der Gemeinde Hohen Neuendorf, statt. 57 Teilnehmer (davon 30 Vereinsmitglieder) hatten sich am Morgen am Exkursionsstart-punkt in der Kolonie Briese im Briesetal eingefunden.

Nach einer außergewöhnlich starken Saison Ende September bis etwa Mitte Oktober war das Pilzvorkommen erwartungsgemäß zwar deutlich zurückgegangen, bot aber ohne nennenswerte Frosttage im Vorfeld für die Jahres-zeit noch eine reiche Artenvielfalt, so dass insgesamt 210 Arten kartiert werden konnten.

fotocollage: dr. rüdiger croux

Nach dem Mittagessen im „Ristorante Salvia“ in Borgsdorf wurden die zahlreichen Funde ausgelegt und einige besondere Funde von Dr. René Jarling und Dr. Martin Schmidt kommentiert.
Reinhard Symandera stellte in seinem anschließenden Vortrag makroskopisch bestimmbare Schicht- und Rindenpilze vor, eine Pilzgruppe, die bei Pilzsammlern zwar kaum eine Rolle spielt, dennoch durch ihre vielfältigen Erscheinungsformen besticht und bei Pilzberatern durchaus mehr Beachtung verdient.

Den Betreibern des Restaurants sei wiederum gedankt für die freundliche und kompetente kulinarische Betreuung!

Wolfgang Bivour
(Verfasser)


Veranstaltungen im Jahr 2018

Frühjahrsexkursionstagung 2018 in Falkensee

Die Frühjahrsexkursionstagung 2018 des BLP e. V. fand am 05. Mai in Falkensee statt. 36 Teilnehmer trafen sich vormittags am Bahnhof Finkenkrug zur Exkursion im angrenzenden Waldgebiet zwischen den Falkenseer Ortsteilen Finkenkrug und Waldheim.

Bei schönstem Frühlingswetter hielten die Teilnehmer nahezu vergeblich Ausschau nach Korb füllenden Pilzgestalten. Kein Wunder, waren doch durchdringender Regen im April zuvor Mangelware und zudem die Verdunstungsraten aufgrund der sehr warmen und sonnenscheinreichen Witterung (wärmster April seit Messbeginn) hoch. Lediglich Kiefern-zapfenrübling, Dachpilz und Grünblättriger Schwefelkopf sowie Schuppiger Porling fanden sich frisch in den Körben wieder. Ein paar voreilige Sommer-Steinpilze wurden erst am Ende der Exkursion auf dem Parkplatz am Bahnhof entdeckt. Auch einige Mumien aus dem Spätwinter oder dem vergangenen Jahr und natürlich mehrjährige Porlinge zählten zu den Fundstücken. Während die „Großpilzjäger“ bei einem mehr oder weniger gemütlichen Waldspaziergang auch über diverse Pflanzen am Wegesrand fachsimpelten, sorgten unsere Spezialisten mit geübtem Blick dafür, dass die Fundliste dank Rindenpilzen und Phytoparasiten am Ende immerhin fast 70 Arten aufweisen konnte.

fotocollage: dr. rüdiger croux

Nach dem Mittagessen im Restaurant Karyatis in Falkenseen informierte Dr. Martin Schmidt in seinem Vortrag über die Geschichte und Tätigkeit der „Interessengemeinschaft Märkischer Mykologen“, stellte Neufunde für Brandenburg im Bild vor und gab einen Überblick über die Fortschritte der letzten Jahre in der Pilzkartierung in Brandenburg.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

Herbstweiterbildung 2018 in Seddiner See

Die Herbstweiterbildungstagung 2018 des BLP e. V. fand vom 28. bis 30. September in der Heimvolkshochschule am Seddiner See statt. Rund 50 Mitglieder und Gäste nahmen teil. Zu Beginn machte sich auf Einladung des BLP e. V. der Landtagsabgeordnete Wolfgang Roick ein Bild über die Arbeit und Leistungen des Vereins. Es folgte eine erste kurze Diskussion zu Möglichkeiten der Unterstützung der Pilzberatung durch Land oder Kommunen. Wolfgang Roick bekräftigte sein Interesse an unserer Tätigkeit und verwies darauf, dass eine finanzielle Wertschätzung der Pilzberatung sinnvoll wäre. Es wurden weitere Gespräche vereinbart.
Nach der Vorstellung einiger weniger mitgebrachter Frischpilze durch die Teilnehmer gab Wolfgang Bivour den üblichen Überblick über Witterungsverlauf und Pilzwachstum seit der Herbsttagung 2017. Die seit April anhaltende ungewöhnlich warme und trockene Witterung ließ, von regionalen spärlichen Episoden abgesehen, quasi kein Pilzwachstum zu.
Anschließend referierte Dr. Jochen Wiesner, Jena, zum Thema „Bemerkenswerte Pilze über Muschelkalk“. Nach einer kleinen Einführung in die geologischen Einordnung der Kalkablagerungen in Thüringen präsentierte er in exzellenten Fotos bemerkenswerte und teils seltene Pilzfunde aus seinem Bereich.
Vor der Einführung in die Exkursionsgebiete durch Wolfgang Bivour gab Reinhard Symandera Informationen zum neuen Datenschutzgesetz und dessen Umsetzung im Verein.

Bei der Exkursion
foto: wolfgang bivour

Am Sonnabendmorgen starteten die Exkursionen. Aufgrund der Trockenheit wurden Gebiete gewählt, die Feuchtgebiete bzw. Uferrand-bereiche von Seen einschließen, und zwar die Umgebung der Tagesstätte mit dem Nordufer des Seddiner Sees, Großer und Kleiner Lienewitzsee, Teufelssee westlich von Seddin und 2 kleinere Gebiete südlich von Freesdorf.

Wo sind die Pilze?
foto: wolfgang bivour

Wider Erwarten konnten insgesamt noch rund 140 Arten notiert werden, wobei sich allerdings der überwiegende Anteil aus Holzbewohnern und einigen Phytoparasiten rekrutierte. Lediglich 16 Mykorrhiza-Pilzarten wurden gefunden! Ein so geringes Aufkommen ist in der bisherigen Vereinsgeschichte und auch in den Jahren davor noch nicht aufgetreten. Wegen der Pilzarmut konnte die Fundauswertung frühzeitig erfolgen (vornehmlich durch Dr. Martin Schmidt und Dr. René Jarling).
Die verbleibende Zeit wurde für den erst am nächsten Tag geplanten Vortrag „Die Täublinge – eine nicht ganz einfache Gattung“ genutzt. Joachim Ehrich gab in seinen Ausführungen Hinweise zur makro- und mikroskopischen Bestimmung und stellte viele Arten im Bild vor.
Am Abend berichtete Wolfgang Bivour in einem Lichtbildervortrag über Pilze und Landschaften in Island.

Fundauswertung
foto: wolfgang bivour

Am Sonntagvormittag gab Michael Hahn vom Landesamt für Arbeitsschutz, Verbraucherschutz und Gesundheit (LAVG), in seiner Präsentation „ Eine Halbwertzeit nach Tschernobyl – Radioaktivität in Pilzen“ einen Überblick über die Entwicklung der radioaktiven Belastung bei Pilzen und zog zu deren objektiver Einschätzung Vergleiche zu natürlichen und sonstigen Strahlenquellen.
Mit Informationen für DGfM-Mitglieder endete die Tagung. Es folgte die Mitgliederversammlung des BLP e. V.

Teilnehmer Herbstweiterbildung 2018
Teilnehmer Herbstweiterbildung 2018
foto: wolfgang bivour

Wie schon bei Tagungen zuvor fanden wir in der Heimvolkshochschule am Seddiner See sehr gute Bedingungen vor. Für das leibliche Wohl war ausgezeichnet und abwechslungsreich gesorgt.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

Spätherbstexkursionstagung 2018 in Falkensee

Die Spätherbstexkursionstagung 2018 des BLP e. V. fand am 03. November, wie bereits im Frühjahr, in Falkensee statt. 48 Teilnehmer trafen sich am Vormittag wiederum am Bahnhof Finkenkrug. Neben dem angrenzenden Waldgbiet zwischen den Falkenseer Ortsteilen Finkenkrug und Waldheim wurde bei schönstem Wetter auch der Bredower Forst zwischen Finkenkrug und Breiselang begangen. Nach dem Mittagessen im Ristorante Bella Vita erfolgte die Fundauslage. Da sich die Sommertrockenheit im Herbst fortgesetzt hatte, war die Ausbeute an Röhrlingen und Blätterpilzen relativ bescheiden. Einige typische Spätherbst-Arten (z. B. Lepista) fehlten fast völlig. Helmlinge waren dagegen häufiger vertreten. Trotz der vorausgegeangenen widrigen Wachstumsbedingungen fiel das Artenspektrum insgesamt noch zufriedenstellend aus. Die obligatorische Fundbesprechung mit Hinweisen zu Bestimmungsmerkmalen und Verwechslungsmöglichkeiten übernahmen Dr. René Jarling und Dr. Martin Schmidt. Dank der etwas zahlreicher angetroffenen Holzbewohner wurden rund 135 Arten kartiert. Anschließend referierte Dr. Oliver Duty vom Landesamt für Gesundheit und Soziales Mecklenburg-Vorpommern (LAGuS MV) über die Pilzberatung in Mecklenburg-Vorpommern als Aufgabe des öffentlichen Gesundheitsdienstes und ging dabei auf die rechtlichen Grundlagen und die Struktur der Pilzberatung in diesem Bundesland ein.

Die Bewirtung durch das Personal des Restaurants erfolgte professionell und in bisher kaum gekannter Geschwindigkeit, so dass die verfügbare Zeit effektiv genutzt werden konnte.

Vielen Dank!

Spätherbstexkursionstagung 2018 in Falkensee
fotocollage: dr. rüdiger croux

Wolfgang Bivour
(Verfasser)


Veranstaltungen im Jahr 2019

Frühjahrsexkursionstagung 2019 in Glindow

Die Frühjahrsexkursionstagung 2019 des BLP e. V. fand am 04. Mai in Glindow statt. 37 Teilnehmer trafen sich vormittags am Ziegeleimuseum zur Exkursion in die Glindower-Alpen – ein relativ kleines topographisch stark gegliedertes Gelände mit abwechslungsreichem Baumbestand, trockenen Sandböden auf den angrenzenden Anhöhen und feuchten, teils mit Wasser führenden Arealen in den Tongruben.

fotocollage: dr. rüdiger croux

Das starke Niederschlagsdefizit aus dem vergangenen Jahr und der wiederum sehr trockene April ließen wenig Hoffnung auf zahlreiche Funde aufkommen. Trotzdem wurden wiederum neben Porlingen im weitesten Sinne auch einige Lamellenpilze gefunden, z. B. Kiefernzapfenrübling (Strobilurus), Tintlinge (Coprinus/Coprinellus), Faserlinge (Conocybe spec.) und der sehr farbenprächtige Orangerote Helmling (Mycena acicula). Nicht gefehlt hat natürlich der Grünblättrige Schwefelkopf (Hypholoma fasciculare).

Für Spezialisten warteten Phytoparasiten wie Rost- und Mehltaupilze sowie Taphrina-Arten auf ihre Bestimmung.
Mehr als 50 Arten konnten vor Ort makroskopisch benannt werden. Darüber hinaus harrten noch einige Funde der mikroskopischen Bestimmung bzw. Absicherung.

Nach dem Mittagessen im Restaurant des Glindower Apfelhotels berichtete Dörte Wernick in einem interessanten Vortrag über eine Wasser-wandertour auf dem Fluss Bargusin, einem Zufluss des Baikalsees in Burjatien im asiatischen Teil Russlands. Dabei wurden neben Begegnungen mit Land und Leuten eine Vielzahl der während der Reise entdeckten Pilze im Bild vorgestellt.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

Herbstweiterbildung 2019 in Krausnick

Die Herbstweiterbildungstagung 2019 des BLP e. V. fand vom 20. bis 22. September in Krausnick statt. 59 Teilnehmer fanden sich ein.

Nach der individuellen Vorstellung mitgebrachter Frischpilze gab Wolfgang Bivour den traditionellen Überblick über Witterungsverlauf und Pilzwachstum seit der Herbsttagung 2018. Die wiederum sehr trockene Witterung ließ im Jahresverlauf nur sehr spärliche Wachstumsepisoden weniger Pilzarten zu.
Danach referierte Dr. René Jarling über Dickröhrlinge in Berlin und Brandenburg. Aufgrund des umfangreichen Stoffes und der fortgeschrittenen Zeit wurde beschlossen, den Vortrag am nächsten Tag fortzusetzen.
Anschließend stellte W. Bivour die 3 Exkursionsgebiete vor. Wegen der vorangegangenen Trockenheit wurden als Exkursionsgebiete Areale im Buchenhain und die Heideseen bei Köthen ausgewählt.

fotocollage: dr. rüdiger croux, fotos: dr. rüdiger croux, wolfgang bivour

Am Sonnabendmorgen starteten die Exkursionen.
Das Ergebnis konnte sich – trotz der widrigen Wachstumsbedingungen – sehen lassen, wurden doch insgesamt immerhin 280 Arten notiert, darunter freilich auch eine stattliche Anzahl von Phytoparasiten, Rindenpilzen und sonstigen Winzlingen, die dank einiger Spezialisten bestimmt werden konnten.
Nach der Fundbesprechung setzte Dr. René Jarling seinen Vortrag vom Vortag fort.
Am Abend wurden langjährig tätige Pilzberater für ihre Arbeit mit einem kleinen Präsent geehrt. Anschließend gab es ein heiteres Pilzquiz mit kleinen Sachpreisen für die Sieger.

Ehrung langjährig tätiger Pilzberater (v. l. n. r.) L. Helbig (37 J.), W. Bivour (43 J.),
W. Nauschütz (45 J.), J. Dalchow (30 J.), U. Schmidt (35 J.), Dr. R. Croux (42 J.), D. Hagen (39 J.),
H. Wiegand (42 J.), W. Malchow (39 J.), W. Diekow (34 J.), E. Röstel (35 J.), L. Jankowiak (31 J.)
Nicht anwesend: P. Stegemann (51 J.), G. Giese (46 J.), R. Lamprecht (40 J. verstorben),
K. Wilde (38 J.), H. Höhne (35 J.), H. Croux (32 J.), A. Kopsch (29 J.)

Am Sonntagvormittag stellte Dr. Werner Lahmer das Projekt Pilz4You vor, eine Machbarkeitsstudie zur Vorhersage des Wachstums verschiedener Pilzarten mit mobiler Anwendung.
Danach referierte Dr. Axel Hahn in gewohnt interessanter Weise über echte und unechte Pilzvergiftungen.
Es folgte die Mitgliederversammlung des BLP e. V.

Wolfgang Bivour
(Verfasser)

Spätherbstexkursionstagung 2019 in Potsdam

Die Spätherbstexkursionstagung 2019 des BLP e. V. fand am 02. November 2019 in Potsdam-Bornim statt. 53 Teilnehmer (34 BLP-Mitglieder) waren zugegen. Die Exkursion führte durch das Katharinenholz mit überwiegendem Laubholzbestand und reichlich Totholz.

Nach dem Mittagessen im Restaurant „Knossos Palast“ gleich nebenan erfolgte die Fundauslage. Trotz vorausgegangener Frostnächte konnten neben den um diese Zeit zu erwartenden Porlingsartigen noch zahlreiche Bodenbewohner bestimmt werden, so dass fast 150 Arten kartiert wurden. Die Fundbesprechung übernahmen J. Ehrich und Dr. Martin Schmidt.

Anschließend referierte Antje Engel vom Giftnotruf der Charíté über die Strukturen und Aufgaben des Giftinformationszentrums (GIZ).

Ein Dank gilt dem Restaurantpersonal für die unkomplizierte Organisation.

fotocollage: dr. rüdiger croux

Wolfgang Bivour
(Verfasser)


Veranstaltungen im Jahr 2020

Das verrückte Jahr 2020

2020 stand auch unser Verein unter dem Zeichen von Corona.

Unsere Frühjahrsexkursionstagung fiel den verordneten Einschränkungen zum Opfer.

Auch die Pilze hatten unter diesen Bedingungen offenbar zunächst keine Lust zum Wachsen. Schuld war natürlich –wie in den zwei Jahren zuvor– die andauernde Trockenheit. So fiel der Frühjahrsaspekt wiederum äußerst spärlich aus. Zwar wurden Anfang Juli regional nennenswerte Pfifferlingsfunde verzeichnet, doch blieb das bis mindestens Mitte September der weitgehend einzige Lichtblick in der Pilzwelt, von ein paar Sommer-Steinpilzen und einigen Einzelgängern verschiedener Arten abgesehen.

Die traditionelle Herbstweiterbildungstagung des BLP e. V. konnte jedoch, wenn auch unter etwas erschwerten Corona-Bedingungen, vom 18. bis 20.09.2020 im Bildungszentrum Erkner stattfinden. Über 50, zeitweilig knapp 60 Teilnehmer fanden sich ein.

Nach der individuellen Vorstellung mitgebrachter Frischpilze und dem traditionellen Rückblick auf Witterungsverlauf und Pilzwachstum seit der Herbsttagung 2019 durch Wolfgang Bivour sowie der Vorstellung der Exkursionsgebiete stellte am Abend des 18.09. Dr. René Jarling die Milchlinge der Region in Bildern vor und ergänzte seinen Vortrag – soweit möglich – durch die Präsentation von Frischmaterial.

Dr. Jarling präsentiert
foto: wolfgang bivour

Am Sonnabendmorgen starteten die Exkursionen in teils reizvolle Naturräume. Auch wenn sich die Erwartungen aufgrund der ungünstigen Wachstumsbedingungen in Grenzen hielten, konnten dennoch gut 200 Pilzarten notiert werden.

Fundauslage

Fundbesprechung mit Hinweisen zu Bestimmungsmerkmalen und Verwechslungsmöglichkeiten.



foto: wolfgang bivour


Am Abend berichtete Lothar Jankowiak über die fast 60jährige Städtepartnerschaft zwischen Finsterwalde und der Stadt Montataire (Frankreich), aus der sich ein interessanter Erfahrungsaustausch mit den französischen Pilzfreunden ergab, der auch durch gemeinsame Exkursionen und Pilzausstellungen gelebt wird.
Anschließend wurden die teils unterschiedlichen Bewertungen hinsichtlich der Verzehrbarkeit einiger Pilzarten in der Literatur und der Umgang mit Ratsuchenden diskutiert. Auf neue Erkenntnisse ist bei der Beratung unbedingt hinzuweisen!

Am Sonntagvormittag gab Victor Grönke, Berlin, in einem interessanten Vortrag einen Überblick über Stinkmorcheln, Gitterlingen und Co., den er mit beeindruckenden Bildern präsentierte.
Wolfgang Bivour zeigte danach die Möglichkeiten und Grenzen der Pilzberatung und vor allem der Pilzbestimmung via moderne Medien aus eigener Erfahrung anhand zahlreicher Beispiele auf. Insbesondere bei Fällen von Vergiftungen und vermeintlichem Verzehr durch Kinder könne der Ausschluss stärker giftiger Arten oder giftiger Arten überhaupt eine schnelle und sinnvolle Alternative zur persönlichen Inaugenscheinnahme der Pilze sein.
Zum Ende der Tagung gab Mario Gohmert mit seinem „Trüffelhund“ noch einen Exkurs in die Hypogäensuche auf dem Gelände des Bildungszentrums.

Zusammnestellung von Fotos der HT-2020
fotocollage: dr. rüdiger croux, Fotos: dr. rüdiger croux, wolfgang bivour

Auf Grund der im November wieder verschärften Coronamaßnahmen konnte die Spätherbstexkursionstagung am 07.11.2020 wegen mangelnder Gastronomie nicht wie gewohnt stattfinden. Auch die vorgesehene Mitgliederversammlung musste auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Um dennoch die Pilze nicht ganz aus den Augen zu verlieren, hatte der Vorsitzende des BLP e. V. spontan zu einer Exkursion ins Brisetal eingeladen, zu der sich 20 Teilnehmer einfanden. Rund 200 Arten wurden zusammengetragen und ein Teil der Funde unter Beachtung der Corona-Regeln im Freien besprochen.

Nach einem sehr schleppenden Beginn der Pilzsaison entpuppte sich diese besonders ab Mitte Oktober noch als unerwartet artenreich und lohnend für Speisepilzsammler, die regional bis weit nach Mitte November die Körbe mit Steinpilzen, Edelreizkern und Maronen füllen konnten, was in dieser fortgeschrittenen Jahreszeit wohl seinesgleichen sucht!

foto: wolfgang bivour

Wolfgang Bivour
(Verfasser)